Lügst Du_ Wenn die Wahrheit alles zerstört by Schmidt Gisela B

Lügst Du_ Wenn die Wahrheit alles zerstört by Schmidt Gisela B

Autor:Schmidt, Gisela B. [Schmidt, Gisela B.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: beTHRILLED
veröffentlicht: 2023-12-02T00:00:00+00:00


*

»Was ist los?«

Ich ertrinke in Kummer und habe nicht bemerkt, dass Samuel in den Flur getreten ist. Er will mir Isy aus den Armen nehmen, ich kann sie nicht loslassen.

»Samuel, ich brauche Hilfe.«

»Soll ich einen Arzt rufen? Bist du verletzt?«

Ich schüttle den Kopf. »Ich bin nicht verletzt, aber ich hätte fast unser Kind umgebracht. Du wirst mich dafür hassen.«

»Ich könnte dich niemals hassen. Ich liebe dich.«

Unter Tränen erkläre ich, was passiert ist. Ich bin die schlechteste Mutter der Welt. Samuel verurteilt mich nicht. Er ist schockiert, das kann er nicht verbergen. Dennoch macht er mir keinerlei Vorwürfe.

»Samuel?« Meine Stimme ist brüchig. Er betrachtet mich schweigend. Ich liebe ihn. Ich vertraue ihm. Trotzdem habe ich Angst vor seiner Reaktion. »Samuel, was soll ich denn jetzt tun?«

Er überlegt.

Als er keinerlei Anstalten macht zu antworten, nicke ich. »Ich werde mich einweisen lassen. Unseren Klienten rate ich, sich psychologische Hilfe zu holen, wenn sie nicht mehr weiterwissen. An diesem Punkt bin ich jetzt. Ich habe alles versucht. Meinen Zustand zu leugnen, meine Blackouts zu vertuschen, daran zu glauben, dass alles wieder wird. Vielleicht ist es an der Zeit, mir einzugestehen, dass das nichts bringt. Ich muss mich behandeln lassen. Meinst du, du kriegst das hin? Mit Isy, meine ich? Vielleicht kann deine Mutter …«

Weiter komme ich nicht, denn Samuel tritt zu mir und zieht meinen Kopf an seine Brust.

»Mira, mach dir keine Gedanken. Isy und ich kriegen das hin. Meine Eltern werden uns unterstützen, ansonsten nehme ich Urlaub. Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber so kann es nicht weitergehen.« Er seufzt. »Ich war nicht nur einmal an dem Punkt, an dem ich dachte, es wäre besser, wenn du dir Hilfe suchst. Ich kenne dich. Du schaffst immer alles. Du musst nicht mehr kämpfen, Mira. Wir schaffen das gemeinsam.«

»Wir?«, frage ich leise. »Heißt das, du stehst nach wie vor zu mir?«

»Wie könntest du jemals etwas anderes denken?«

»Obwohl ich Isy in Gefahr gebracht habe?«

»Was passiert ist, ist schlimm, doch du hast das nicht absichtlich getan, Mira. Es ist passiert, weil du versucht hast, stark zu sein. Ich hätte viel eher begreifen müssen, dass du Hilfe brauchst. Ich bin ein schlechter Ehemann.«

»Du bist der beste Ehemann, den es gibt. Ich liebe dich.«

»Ich liebe dich auch. Ich möchte nur, dass es dir wieder gut geht.«

»Das wünsche ich mir genauso.«

»Dann lass uns nach einer passenden Klinik suchen, okay?«



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